Buch&Regie
Matthias Heeder&Monika Hielscher

Kamera
Roland Wagner

Ton
Ralf Richter

Schnitt
Michelle Barbin

Aufnahmeleitung USA
Tanya Bandmann

Producer
Tilo Hoffmann

Herstellungsleitung
Jürgen Jeserigk

Redaktion
Milka Pavlicevic

D 2007

Seit es Forschern 1996 im schottischen Roslin Institute gelungen ist, das Schaf Dolly aus DNS-Material zu klonen, steht die Frage im Raum, ob es auch möglich ist, auf diese Weise vom Aussterben be- drohte Tierarten zu erhalten. Doch abgesehen von der technischen Realisierbarkeit, ist zu bedenken, dass ein Verhindern des Artensterbens vielleicht sinnvoller wäre, als Erbmaterial vom Aussterben bedrohter Tiere tief gefroren für eine spätere Wiederbelebung aufzubewahren.
Trotz vielfältiger Programme zum Artenschutz sterben immer mehr Tierarten aus. Vor diesem Hintergrund gibt es vermehrt Anstrengungen, zumindest die genetischen Informationen der Arten vor dem Verschwinden zu bewahren. Projekte wie die „Frozen Arc“ des Natural History Museum in London oder die „Frozen Zoo“-Konzepte in den USA zielen darauf ab, das Erbgut, das heißt Gewebe- und DNS-Proben vom Aussterben bedrohter Arten zu sammeln und tief gefroren für die Nachwelt zu bewahren.
Vordergründig gilt die globale Gendatenbank als Wissensressource, die Erkenntnisse über die Entstehung der Arten und ihre Veränderungen in der Evolutionsgeschichte liefern soll. Doch nicht wenige Wissenschaftler hoffen, eines Tages aus dem tief gefrorenen DNS-Material genetische Klone zu produzieren, um ausgestorbene Tiere wieder auferstehen zu lassen.

Die Wildkatze Jazz war der erste Klon, der von einer Hauskatze ausgetragen wurde. Dann wurde Jazz geklont, und wir erhielten Ditteaux, dann klonten wir Jazz ein weiteres Mal und erhielten Miles

Begonnen hat alles mit dem Klonschaf Dolly aus dem schottischen Roslin Institute. 1997 schafften es Forscher erstmals, ein Tier aus einer Körperzelle zu erzeugen. Seitdem wurden Kühe, Ziegen, Mäuse, Kaninchen, Schweine, Hunde, Katzen, Pferde und auch Wölfe geklont.
Doch heißt das, dass auch vom Aussterben bedrohte Tierarten durch Klonen gerettet werden können? Im Prinzip ja, denn die Technik dafür steht bereit. Aber ob es die Gesellschaft auch will, ist eine andere Frage.
Staunend nimmt man zur Kenntnis, dass die biotechnische Entwicklung unaufhaltsam voranschreitet. Selbst wenn sich in den nächsten Jahrzehnten die Einsicht durchsetzen sollte, dass es vielleicht doch sinnvoller ist, den natürlichen Lebensraum bedrohter Tiere zu schützen, anstatt die Tiere später zu klonen – sollte dies nicht gelingen, gibt es immer noch die Vision von Betsy Dresser aus New Orleans. Sie stellt sich vor, dass eines Tages, wenn die Erde so weit heruntergewirtschaftet ist, dass kein Leben mehr möglich sein wird, tief gefrorene Tiere und Pflanzen in Raumschiffe gepackt und in neue Welten geschickt werden. Auf einem anderen Planeten soll dann alles von vorn beginnen.

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