Buch und Regie
Monika Hielscher&Matthias Heeder

Kamera
Roland Wagner

Ton
Ralf Richter

Schnitt
Michelle Barbin

Producer
Sven Ibald, Medienkontor FFP
Tino Schrödl, MedienKontor FFP

Produktionsleitung
Vivien Reichel

Aufnahmeleitung Paris
Claire Laborey

Herstellungsleitung
Jürgen Jeserik

Redaktion
Robert Eisenhauer

Medienkontor Berlin für Arte ZDF

im Rahmen des ZDF Arte Themenabends „Management und soziale Verantwortung“

D 2008

Wie konnte es in der Bundesrepublik in weiten Teilen der Bevölkerung zu dem von vielen Unternehmern und auch von Politikern beklagten Vertrauensverlust in die Soziale Marktwirtschaft kommen? In Gesprächen mit Managern, Wirtschaftswissenschaftlern und Börsenexperten zeichnet der  Film ein differenziertes Bild der Unternehmenskultur im Zeitalter der Globalisierung.
Während die Einkommenssteigerungen der Arbeitnehmer in der Bundesrepublik mit 2,4 Prozent unter der Inflationsrate lagen, stiegen die Einkünfte der Manager seit 2003 um durchschnittlich 40 Prozent.

Im Schnitt verdienen Manager mehr als das 200-fache eines Arbeitnehmers.

Dazu der Bremer Wirtschaftsprofessor Rudolf Hickel: „Niemand wird ernsthaft behaupten können, das hätte etwas mit der 200-fach erhöhten Leistungsfähigkeit des Managers gegenüber dem Arbeitnehmer zu tun.“ Für Ex-VW- und Ford-Manager Daniel Goeudevert sind es die Finanzmärkte, die das Wirtschaftsgefüge im Zuge der Globalisierung durcheinandergewirbelt haben.
Am Beispiel der Continental AG erläutert die Dokumentation, wie eine konsequent an der Rendite orientierte Unternehmensstrategie zum Erfolg führt. Manfred Wennemer übernahm im Jahre 2001 die angeschlagene Firma. An der Börse galt Continental als sicherer Übernahmekandidat. Binnen drei Jahren gelang es dem neuen Management, aus dem Reifenhersteller einen weltweit erfolgreichen Autozulieferer zu machen. Dieses Ziel konnte nur durch die teilweise Verlagerung der Produktion in Billiglohnländer und eine an einer hohen Rendite orientierten Strategie erreicht werden. Viele Menschen verloren hierzulande ihre Jobs. Aus der damaligen Continental mit 30.000 Arbeitnehmern sei laut Manfred Wennemer inzwischen ein Unternehmen mit weltweit 150.000 Beschäftigten geworden. Das heißt für Wennemer „aber nicht, dass jeder einzelne Arbeitsplatz an jeder Stelle in jedem Teil der Welt an jedem Tag erhalten werden wird.“
Und der Fall Nokia scheint die Meinung vieler Manager zu bestätigen, dass eine Verlagerung von Arbeitsplätzen in Billiglohnländer die einzig lohnenswerte Alternative für ein börsennotiertes Unternehmen ist, dessen Rendite von den Finanzmärkten abhängt. Wie aber kann angesichts dieser Globalisierungseffekte und entfesselter Kapitalmärkte das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Funktion der Sozialen Marktwirtschaft wieder hergestellt werden? Es gibt sie ja, die Unternehmen und Manager, denen es nicht um kurzfristige Renditen und den sogenannten „Shareholder-Value“ geht. Vor allem mittelständische und eigentümergeführte Betriebe entziehen sich den Gesetzen der Börse und des Finanzmarktes. Für den Unternehmensberater Bernhard Fischer-Appelt sind mittelständische Unternehmen ein schönes Beispiel, «dort gibt es viele Unternehmer, die sehr glaubwürdig sind, die persönlich auch mit ihrer eigenen Vita dafür stehen, dass Unternehmertum diese Kälte nicht hat, sondern in Verantwortung lebt.

×