- Ab 2010
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Money in Minutes erzählt von einem wenig beachteten Aspekt der Globalisierung: von der internationalen Arbeitsmigration als Geschäftsgrundlage globaler Finanzdienstleister.
2011 werden nach Schätzungen der Weltbank rund 420 Milliarden US-Dollar den Globus umkreisen – Geld, das von Arbeitsemigranten im reichen Norden verdient und an die Familien in den Heimatländern geschickt wird. Diese Rücküberweisungen, sog. Remittances, werden über Bargeldtransfer-Unternehmen von Kontinent zu Kontinent geschickt, da Migranten und ihre Familien in der Regel nicht über ein Bankkonto verfügen.
Bargeld wird in den USA oder Europa eingezahlt und in kürzester Zeit in den Empfängerländern in Afrika oder Südamerika ausgezahlt – das ist das einfache Geschäftsmodell, auf dem die Remittance-Industrie basiert. Heute teilen sich Hunderte Firmen diesen Milliarden schweren Markt, an ihrer Spitze die US Giganten Western Union und MoneyGram.
Der Film beschreibt am Beispiel eines zunehmend fragmentierten Marktes Strategien und Logistik einer Industrie, die Migration als ökonomische Ressource nutzt und deren finanzielle Infrastruktur bildet.
Nur Bares ist Wahres...
Die Remittance-Industrie ist auf weltweite Wanderung angewiesen; der Kunde – zumeist ein Arbeitsemigrant – nimmt eine Dienstleistung in Anspruch, die alternativlos für ihn ist.
Insofern bildet das System Remittance die finanzielle Infrastruktur der Migration, wodurch ein völlig neuer Blick auf den Zusammenhang von Arbeit und Globalisierung möglich wird, der weit über die bekannten Ansätze hinausreichen wird.
Dabei blicken wir auf die Remittance-Industrie aus einer Perspektive, die der deutsche Soziologe Dirk Baeker angesichts der Komplexität und Gleichzeitigkeit von Ereignissen, die unser Leben bestimmen, als „schwebende Aufmerksamkeit“ beschrieben hat.
Auf den Film übertragen heißt das, keine chronologische Erzählung, sondern ein eher assoziativer, neugieriger, offener Weg, auf dem sich der investigative Zugriff abwechselt mit überraschenden Situationen und Wendungen. Je nach dokumentarischem Ereignis, O-Ton oder Material, auf das wir in Archiven und während des Drehs stoßen, wird immer wieder neu auszubalancieren sein, worauf sich die Erzählung einlässt und welchen Aspekt sie weiter verfolgt.
Es gibt unseres Wissens keinen Film über Migration unter diesem speziellen Blickwinkel der Remittance-Industrie, die ein hochkomplexes Geflecht unterschiedlichster Interessen ist.
Der Zugang zu dieser öffentlich bisher nicht wahrgenommenen Variante der Globalisierung ist vergleichbar der Arbeit eines Hochfrequenzhändlers an der Börse. Dieser konzentriert sich auf einen Computer, beobachtet aber gleichzeitig zehn weitere Monitore aus den Augenwinkeln, um ein Gefühl für den Flow zu entwickeln und entsprechend zu reagieren.
Ziel des Films ist, einen Flow für die Wirklichkeit der Migration als Geschäfts und Schicksal zugleich zu finden.
STAB
Money In Minutes
Ein Film von/ a film by
Monika Hielscher & Matthias Heeder
Mit / With
Brando Alverenga
Augustin Alverenga
Luis Pelayo
Ilshwar Lai Giri
Gauri Gurung
Li Zhong Cai
Francisco Angeles Talavera
Jonny Walter
Und/And
Alfred DeAvila
Matthew Piers
Paolo Orlandi
Manuel Orozco
Terry Goddard
Vincent Piano
Thomas McCrohan
Raf Flores
Bill Barhyd
Davide Paolo
Gregg Hess
Rizwan Wyne
Buch & Regie / directed & written by
Monika Hielscher & Matthias Heeder
Kamera / Director of Photography
Roland Wagner
Ton / Field Sound
Ralf Richter
Montage / Editor
Michelle Barbin
Tongestaltung & Mischung / Sounddesign & Re-Recording
Markus Krohn
Tonschnitt/ Soundeditor
Frieder Wolfarth
Musik / Composer
Lars Ohlendorf
Line Producer / Unit Production Manager
Eva-Maria Weerts
Team USA
Tanya Bandman
Shirley Duarte
Fawad Gardizi
Team Italy
Alessandra Molinari
Maria Francesca Staiano
Team Honduras
Marcela Guzman
Jennifer Avilla
Team UAE
Abdelsalam Badran, Adam Film
Dalbir Singh Baraili
Dramaturgische Beratung/ Dramaturg
Reinhild Feldhaus
Produktionsleitung / Unit Production Manager
Vaidute Fischer & Tina Boerner
Produktionsassistenz / Production Assistant
Ina Rossow
Filmgeschäftsführung / Project Accounting
Birgit Maneke
Buchhaltung / Accounting
Barbara Konsek
Übersetzungen / Translations
Maria Francesca Staiano
Alessandra Molinari
Tsz Lung Chan
Shirley Duarte
Dalbir Singh Baraili
Kirstin Büttner
Redaktion / Commissioning Editors
Sabine Rollberg, WDR/ARTE
Jutta Krug, WDR
Flora Gregory, Al Jazeera
Produzent / Producer
Heino Deckert
Herzlichen Dank an / Special thanks to
Family Alvarenga
Family McCrohan
Family Pelayo
Shirley Duarte
Wai Li Ping
Sylvia Pieraccini
Jack Abramoff
Julie Goodrich
Josh Meyer
Julia Bodnar
Myrna Maakaron
Eddy Rizk
Social Forum of External Debt and Development of Honduras
ERIC- Radio El Progreso
Finanzpolizei Florenz / Financial Police Florence
Buddy Holly Reloaded Band, Hamburg
Kolja Nixdorf, Band Populäre Mechanik
Philipp Markhardt, IT- PR / Cunard Line
Jan Diegelmann, n@work International Informationssysteme
Larry Berlin, First Analysis Corporation
Meg Thomas-Reile, Metra Chicago
Montgomery Scott LLC Janney
Lauren Hovey, Rubenstein PR
The Circle Line Cruise NYC
Hector Torres, Beacon Hotel Washington DC
Thomas Lassandro, TELX Network NYC
Dara McQuillan, Silverstein Properties NYC
Kyle McCarthy, MTA Metro-North Railroad NYC
Philip Bradstock, Phoenix Film Office
Cameron Holmes, Southwest Border Anti-Money Laundering Alliance Arizona
Chief Andy Rubalcava, Arizona Attorney General’s Office
Arizona Financial Crimes Task Force
Phoenix Police Department
Pima County Forensic Science Center
Saeed Aljanahi, Dubai Film Commission
Werner Grohe, Deutsche Botschaft Honduras
Honorarkonsul Karl Berkling
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im Koproduktion mit / in coproduction with
WDR
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