Entwicklung und Design des Themenabends
WELT AM ABGRUND

 

„Der Ausstoß des wichtigsten Treibhausgases Kohlendioxid, CO2, ist seit 1990 weltweit um 30 Prozent gestiegen. Die Folge: Die Temperaturen auf der Erde werden bis 2030 wahrscheinlich mehr als doppelt so schnell steigen, wie im vergangenen Jahrhundert. Der Klimawandel „ist eindeutig, vom Menschen verursacht und wird sich selbst bei einer Stabilisierung des Treibhausgasausstoßes Jahrhunderte fortsetzen“, heißt es in der Studie weiter. In den nächsten Jahrzehnten wird die Temperatur laut der IPCC Studie alle zehn Jahre um 0,2 Grad steigen. Nahe am Meer gelegene Städte wie Amsterdam, New York und Hamburg werden auf lange Sicht unbewohnbar werden, da sie nach dem Abschmelzen der Polkappen unter der Wasseroberfläche verschwunden sein werden.

Nobelpreisträger Prof. Rajendra Pachauri, Leiter des Weltklimarates IPCC mahnt: „Die Menschheit muss sich der Tatsache bewusst sein: Wenn wir unser Klimaproblem nicht lösen, wird nicht nur die menschliche Gesellschaft in ernste Probleme geraten, sondern alle Lebewesen auf der Erde werden bedroht. Deshalb haben wir als verantwortliche Wesen zu handeln. Wir können unsere Augen nicht einfach vor den Konsequenzen unseres Handelns verschließen.
Wenn nicht die globale Erwärmung durch drastische Einschnitte bei der Emission von Treibhausgasen auf zwei Grad Celsius begrenzt wird, ist der blaue Planet bedroht. Und selbst wenn dieses Ziel erreicht wird, gibt es zwar erhebliche Konsequenzen, aber die wären nach Annahme der Klimaforscher sicherlich noch zu bewältigen. Mit dem gegenwärtigen Verhalten, so die Forscher, sei dies allerdings nicht zu erreichen. Der neue Weltklimareport ist ein nachhaltiger Warnruf. Großmächte wie die USA und Schwellenländer wie China und Indien ignorieren derlei Warnungen dennoch weiter. Auch die EU tut sich schwer, drastische Maßnahmen zu verabschieden: Viele Nichtregierungsorganisationen (NGOs) verlangen vor allem von den Industrienationen verbindliche Klimaschutzmaßnahmen, um eine Klimakatastrophe noch zu verhindern.

 

Bis 2015 müssen wir die Wende schaffen. Sonst ist es zu spät.

 

Derzeit gehen die Klimaforscher von einem dramatischen Szenario aus, wenn nicht sofort und nachhaltig weltweit gegen den drohenden Klimawandel gehandelt wird: Bis 2100 steigen die Temperaturen um fünf Grad, der Meeresspiegel um einen Meter. Die Arktis wird schon ab 2070 im Sommer eisfrei sein. Die Dauer von extremen Trockenperioden wird sich verdoppeln. Der Mittelmeerraum wird zur Wüste. Politiker, Wissenschaftler und Militärs befürchten, dass der Klimawandel nicht nur zu ökologischen Katastrophen führt. Er bedroht auch den Frieden und die Sicherheit weltweit.
Auch die EU verlangt ein starkes Signal von der UN-Klimakonferenz auf Bali im Dezember, auf der ein Nachfolgeabkommen für den auslaufenden Kyoto-Vertrag verhandelt werden soll. Am 5. Dezember 2007 begann auf Bali die Weltklimakonferenz. Mehr als 10. 000 Teilnehmer aus über 190 Ländern suchten zwei Wochen nach Auswegen aus der klimapolitischen Sackgasse.
Der Leiter des UN-Umweltprogramms, Achim Steiner, konstatiert: „Es ist keine Frage, dass die Zunahme des Treibhausgases auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen ist. Die Frage der Urheberschaft stellt sich nicht mehr. Es geht inzwischen auch längst nicht mehr um Schuldzuweisungen. Die Beweise liegen nun auf dem Tisch. Jetzt muss die Weltgemeinschaft endlich handeln. Wer jetzt nicht handelt, wird als verantwortungslos in die Geschichtsbücher eingehen.“
Der Themenabend richtet den Fokus auf Ursachen und Folgen des Klimawandels. Es geht um die Rettung unseres Planeten. Der Weltklimarat hat den Politikern erklärt, wo die Ziele liegen. Die Politiker weltweit haben beteuert, sie hätten verstanden und wären bereit, sich an den gemeinsamen Anstrengungen zu beteiligen. Wie glaubwürdig sind diese Beteuerungen? Wie können wir dem Klimawandel entgegenwirken? Auf was müssen wir verzichten? Welche Lösungsansätze sind vielversprechend? Ist eine CO2-Verringerung ohne den Beitrag der USA überhaupt zu schaffen?
Klimaschutz oder Wachstum? Atomenergie oder Kohlekraftwerke? Gibt es weltweit Kompromisse in der aufgeheizten Atmosphäre?“

aus: Arte Pressetext

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